Historie
Unsere Firmengeschichte - von 1871 bis heute.
1871
Im Zentrum der Stadt Hagen, die damals noch keine 100.000 Einwohner zählt, gründet Eduard Dupré ein kleines Uhrengeschäft. Neben Taschenuhren für Herren – an einer langen Kette in der Westentasche zu tragen – besteht das Warenangebot auch aus Glühlampen: Gerade erreicht die Elektrifizierung die Haushalte und ersetzt die bis dahin verbreitete Gasbeleuchtung. So wird der Verkauf der modernen Leuchtmittel für viele Jahre zum zweiten Standbein des jungen Unternehmens.
Schmuck, Silber, Bestecke
1900
Eduards Sohn Carl Dupré übernimmt das väterliche Geschäft. Im Hagener Stadtzentrum kauft er das Doppelhaus Körnerstraße 1 / Elberfelder Straße 2 und eröffnet dort ein Juweliergeschäft. Die Vergrößerung der Verkaufsfläche ermöglicht ein erweitertes Warenangebot: Neben Uhren gibt es nun auch hochwertigen Schmuck, Silberwaren und echt silberne Bestecke zu kaufen.
1923
Mit der zusätzlichen Einrichtung einer Goldschmiede und der Anstellung des 20-jährigen Goldschmieds Richard Winckel bietet das Unternehmen seinen Kunden nun auch die Möglichkeit, Schmuck nach individuellen Wünschen anfertigen zu lassen. Der Bekanntheitsgrad der Goldschmiede Dupré steigt und erstreckt sich bereits bis tief ins Sauerland.
Krieg und Zerstörung
1938
Nach Carl Duprés plötzlichem Tod übernimmt Richard Winckel nun auch die kaufmännischen Tätigkeiten des Geschäfts. Schrecklich: Auch Carl Duprés erst 20-jähriger Sohn Dieter, der das Geschäft in dritter Generation weiter führen sollte, fällt in Polen. Mit den fortschreitenden Kriegsereignissen müssen alle Schmuckgeschäfte schließen – auch die Goldschmiede Dupré, in der bis dahin noch zahlreiche Ritterkreuze aus Silber und Gold mit Eichenlaub, Schwertern und Diamanten gefertigt worden waren.
1943 — 1945
Zwischen 1943 und 1945 wird die Hagener Innenstadt bei Luftangriffen völlig zerstört – so auch das Geschäftshaus an der Elberfelder Straße 2.
Mit Selbstvertrauen zum Erfolg
1945 — 1950
Aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, macht sich Richard Winckel unter einfachsten Verhältnissen mit einer kleinen Goldschmiede selbstständig. Aus alten 5-Mark Stücken fertigt er silbernen Schmuck mit zumeist synthetischen Edelsteinen. Erst die Währungsreform im Jahr 1949 macht den Bürgern wieder Mut zu wirtschaftlichem Engagement.
So eröffnen Richard Winckel und Carl Duprés Witwe Eva Dupré kurz vor Weihnachten 1950 als Kommanditgesellschaft ein bescheidenes Juweliergeschäft – in einer Ruine der Spinngasse. Bereits ein Jahr später kann das Unternehmen in den Neubau an der Elberfelder Straße 35 umziehen.
Es folgen dreißig erfolgreiche Jahre für die gesamte Branche. Denn Gold und Silber, Edelsteine und Diamanten werden ebenso wie das eigene Auto und Reisen in die weite Welt zu äußeren Zeichen von Zufriedenheit und hart erarbeitetem und bescheidenem Wohlstand.
Neue Formen
1963
Nach Eva Duprés Tod tritt Richard Winckels Sohn Klaus als Kommanditist in die Firma ein und übernimmt die Leitung der Goldschmiede. Nach und nach passt sich der aktuelle Schmuckstil der Dynamik neuer Lebensformen an: Klare, glatte Formen aus Skandinavien und üppig gestaltetes Gelbgold aus Italien verdrängen allmählich die klassischen Juwelen einer vergangenen Epoche.
1975
Im Alter von 72 Jahren stirbt Richard Winckel. Er war ein musischer Mensch und dazu ein Goldschmied, der noch viele Techniken beherrschte, die das handwerkliche Können eines Goldschmieds erst abrunden. Viele davon gehören heute leider nicht mehr zum Berufsbild. Sein Sohn Klaus Winckel, der sein handwerkliches und gestalterisches Grundwissen an der damaligen Staatlich höheren Fachschule in Schwäbisch Gmünd vervollständigt und anschließend die Meisterprüfung abgelegt hatte, widmet sich nun ganz dem individuell gestalteten Unikatschmuck.
Die nächste Generation verstärkt das Geschäft
1982
Klaus Winckels Sohn Martin beginnt eine Goldschmiedeausbildung, die er im väterlichen Betrieb absolviert. An die handwerklich-gestalterische Lehre schließt er noch eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann an, um alle Anforderungen erfüllen zu können, die an das Unternehmen gestellt werden. Mit vielfältigen Kompetenzen ausgestattet, verstärkt Martin Winckel seitdem das Goldschmiede-Atelier Dupré.
Ein mutiger Schritt
1989
Durch die zunehmende Ausbreitung von Filialisten in den Fußgängerzonen wandelt sich das Erscheinungsbild des Einzelhandels. Das uniforme Angebot auf niedrigem Niveau verändert die Kaufgewohnheiten und damit auch die Kaufkraft des Publikums. Um seinen Kunden weiterhin anspruchsvolle Schmuckgestaltung anbieten zu können, entwickelt Klaus Winckel ein neues Geschäftsmodell: Unter dem Motto „Klasse statt Masse“ verlässt die Goldschmiede Dupré nach 117 Jahren die Hagener Innenstadt zieht in ein neues Domizil in Hagen-Emst – dorthin wo Klaus Winckels Kunden leben und sich wohl fühlen.
Das größte wirtschaftliche Risiko des neuen Geschäftsmodells besteht zunächst in dem völligen Verzicht auf den Handel mit fabrikationsmäßig hergestelltem Schmuck und auf Schaufenster. Gleichzeitig bringt die neue Adresse „Am Waldesrand“ die Ruhe, die für die Entwicklung und Präsentation hochwertiger Schmuckstücke Voraussetzung ist. Ein Vorgriff auf das Kaufverhalten im digitalen Zeitalter.
2015
Der Erfolg gibt Klaus Winckel Recht: 26 Jahre nach dem Umzug aus der Innenstadt zieht er für die Goldschmiede Dupré ein positives Resümee. Nicht nur haben seine Kunden die neue Atmosphäre der Atelier- und Geschäftsräume gerne angenommen; mit den neuen Impulsen steigen auch die Ansprüche an die Kreativität und das handwerkliches Können. Bester Beweis: In den Jahren 1998, 2000 und 2004 wird das Goldschmiede-Atelier Dupré für hervorragende handwerkliche Leistung und innovative Schmuckgestaltung mit dem Schmuckpreis Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet.